
Nach diesem heißen Sommer, wo wir sicherlich nicht jeden Tag Intervallläufe zur körperlichen Ertüchtigung absolviert haben, fragt man sich, wie die eigene Fitness für den Winter mit möglichst wenig Aufwand zurückkommt. Ja, der Sport im Winter verlangt uns etwas mehr ab, als ein Spaziergang am Strand oder eine kleine Wanderung im Sommer durch das Mittelgebirge. Viele unterschätzen die Anstrengung, die Skifahren, Snowboarden, Langlaufen oder auch nur eine Snowshoe-Wanderung durch den verschneiten Wald mit sich bringen.
Was man früher gar nicht wusste und was auch ich vor vielen Jahren gar nicht erst berücksichtigt hatte ist der Umstand der kühleren Außentemperatur im Winter. Meistens fährt man ja mit dem Auto ins Skigebiet und hat die Heizung kräftig an. Dann die ersten Schritte auf dem Parkplatz und die Kapillaren der Lunge ziehen sich augenblicklich zusammen. Sobald man nur ein paar Schritte aufwärts geht, keucht man schon wie ein Pferd mit Anhänger. Das Ganze dann noch in Skischuhen und mit Skiern auf der Schulter, das gibt dem Körper am frühen Morgen gleich den Rest.
Hier empfiehlt es sich auf alle Fälle, erstmals ein paar Minuten in der Ebene langsam zu gehen und den Körper an die Kälte zu gewöhnen. Auch ein paar leichte Streck- und Dehnübungen sind hilfreich, bevor man richtig loslegt. Andernfalls bekommt der Körper einen kleinen Schock und erholt sich nur sehr langsam davon.
Was aber kann man schon im Vorfeld tun, um einen tollen Skitag so vorzubereiten, dass er von Anfang an Spaß macht und gleichzeitig auch die notwendige Ausdauer und Sicherheit bietet?
Erstens ist es sicherlich sinnvoll und hilfreich, sich für die körperliche Vorbereitung ein paar Gedanken zu machen. Hierbei muss man aber keinesfalls kilometerlange Dauerläufe machen oder sich täglich im Fitness-Studio quälen. Es reicht völlig, wenn man zwei bis drei Mal die Woche eine halbe Stunde joggen geht oder auch mal ein Training auf einer längeren Stiege macht. Ein paar Serien mit 50 bis 100 Stufen im Einer -oder Zweier-Rhythmus wirken Wunder. So ein Training dauert unter Umständen nur 20 Minuten. Nach wenigen Trainingseinheiten fühlt man sich schon wesentlich besser und schreckt nicht vor einer Steigerung der Trainings-Intensität zurück. Aber Vorsicht, macht man gleich zu viel auf der Stiege, stellt sich ein kleiner Muskelkater ein, der ein paar Tage spürbar ist. Aber das ist ja nur die Reaktion des Körpers auf die Kraftübung. Eigentlich ein sehr gutes Zeichen, vor dem sie keinesfalls Angst haben sollten.
Jeder kann den Kraftzuwachs ziemlich schnell spüren, wenn er anstatt den Lift mal das Stiegenhaus benutzt.
Wenn sie konsequent in dieser Weise aktiv bleiben, wird ihnen der Start in den Winter viel leichter fallen. Sie werden gleich bei den ersten Skiabfahrten spüren, dass sie auch viel sicherer unterwegs sind, weil sie jede Situation im Griff haben.
Für den anstehenden Winter wünsche ich Ihnen hiermit viel Spaß.
Ihr Marc Girardelli